ja! denk ich, ja!

wenn ich hier
http://thinktankboy.wordpress.com/2012/04/20/freitagsreservisten/#comment-17056

„Nicht erst das antisemitische Ticket ist antisemitisch, sondern die Ticketmentalität überhaupt.“ (Adorno)
lese

und nun warte ich auf die anwendung einer der weiterentwicklungen, nämlich des labeling approach
die auch selbst-kritische

4 Kommentare zu „ja! denk ich, ja!

  1. dazu hat doch MP alles und Richtiges gesagt, sodass man diesem von selbst-überschätzten dogmatischen Fanatikern geführten Blog keine weitere Aufmerksamkeit schenken sollte:

    Michael Pliwischkies
    26/04/2012 14:34
    „Soso – und wie gedenkt man, über eine Mentalität zu urteilen – so ohne Couch? Ja genau – so recht Adorno auch hat, liegt genau hier das Problem. Wenn man beginnt, anhand von Einzelaussagen eine Mentalität zu unterstellen, die in dieser Form nicht validierbar ist, kehrt sich die Frage nach der Mentalität nämlich um. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch der Begriff der Legitimität. Wann ist etwas legitim? Laut Adorno würde sich dies nicht an der Aussage festmachen, sondern an der Mentalität, die diese trifft. Falsch liegt er damit natürlich nicht, nur bleibt das Kernproblem der Bewertung der Aussage eben bestehen. Unterstellt man, dass aus positiven oder zumindest nachvollziehbaren Motiven schon viel Ungerechtes oder Negatives entstand, lässt sich das kaum bestreiten. Kritisiere ich nun die Mauern Israels, “fange ich mir hier einen ein”, weil man feststellt, dass diese Mauern als Schutz gelten, der sinnvoll und notwendig ist. Das ist soweit richtig. Es ändert aber nichts daran, dass Mauern auch Positives und Möglichkeiten abtrennen, Entwicklung verhindern, also wenn überhaupt nur etwas Vorübergehendes sein dürfen – zu beider Seiten Vorteil. Sie sind grundsätzlich Verhandlungsmasse. Meine Aussage ist also – Mauern sind negativ, sind aber im Moment wohl leider alternativlos.
    Jetzt kann natürlich jemand daher kommen und mir unterstellen, dass meine Aussage antisemitisch sei, weil ich – “natürlich” heuchlerisch – zwar ihre derzeitige Notwendigkeit nicht abstreite, aber dennoch über die israelische Vorgehensweise negativ urteile und ihr Selbstverteidigungsrecht nicht anerkenne, was man als Antisemitismus oder auch Antizionismus auslegen kann, dazu noch flankierend eine Schuldabwehrstory ablässt. Ich denke, es wird hier klar, worin das Problem liegt.
    Daher zwei Sätze:
    1. Menschen/Staaten dürfen Fehler machen.
    2. Man muss darüber reden und konstruktiv verhandeln.
    Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“

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    1. siehste! meine rede! couch für alle!
      bei der taz las ich grad zu der anerkennung der drei illegal outposts in einem kommentar
      „(…) Die willkürlich durch die Kolonialmächte gezogenen Grenzen in Nah-Ost bringen in Erinnerung, wie gerne die koloniale, also für die Völker des Nahen-Ostens fremdbestimmte, Vorgeschichte und Bedingtheit des Staates „Israel“ von vielen Repräsentanten der BRD geleugnet wird.
      Im Gegenteil versucht man die Darstellung dieser Geschichte zu unterbinden, sie als „Delegitimierungsversuche“ hinzustellen.

      Es liegt eben an jenen, die Abrechnung mit der Vergangenheit nie wollten, wohl aber in dem Staat „Israel“ etwas zu schaffen suchten, mit dem sie „Aussöhnung“ und „Selbstheilung“ zelebrieren konnten. (…)“

      du wirst dich jetzt sicherlich nicht wundern, dass mir dazu auch das hickhack um „die armenische Frage“ einfällt.

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  2. und: ja, denk ich, ja! fahrt ruhig nicht auf staatskosten zur EM
    aber: fahrt auch nicht nach Israel
    denn dort bzw. in den besetzten gebieten sind ungefähr 2000 palästinensische gefangene (in administrativhaft!) im hungerstreik
    die ersten drohen zu sterben
    http://972mag.com/as-prisoners-reach-the-breaking-point-what-will-israel-do/44239/
    und? was geschieht?
    nichts
    außer diesem auch nicht gerade beruhigenden artikel
    http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/israeli-prison-doctor-fears-for-lives-of-four-hunger-striking-palestinians-1.427551

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